ROM 312 - Exkursion nach Pforzheim
Tempel, Thermen, Basiliken und das Kolosseum greifbar nahe! Die Lateinschüler der 8. und 10. Jahrgangsstufe bestaunten das größte Panoramabild der Welt. Auf 3500 qm Bildfläche hat der Künstler Yadegar Asisi die antike Millionenstadt in der Blütezeit des Jahres 312 rekonstruiert. Es ist der wichtigste Tag des Jahres. Ein Wendepunkt in der Geschichte.
Kaiser Konstantin, der seinen Rivalen Maxentius an der Milvischen Brücke besiegt hat, zieht triumphal in Rom ein. Wenn Konstantin die Schlacht verloren hätte, würden wir vielleicht noch heute die unsterblichen Götter der Römer anrufen. Denn Konstantin, der mit dem Christuszeichen siegte, leitete das Ende von Jupiter, Juno & Co. ein. Das Fest und den Feiertag der Geburt Christi legte vermutlich er auf den 25. Dezember, an dem Senat und Volk von Rom traditionell den unbesiegten Sonnengott (sol invictus) feierten.
Auf der 15 Meter hohen Besucherplattform in der Mitte des Gasometers haben die Schülerinnen und Schüler die architektonische Pracht, das historische Ereignis, aber auch das alltägliche Treiben in der Stadt eindrucksvoll vor Augen. Ganz Rom ist auf den Beinen. Jeder will dabei sein und hat sich einen guten Platz, von dem aus er das Spektakel verfolgen kann, gesichert. Während Konstantin im roten Triumphalgewand vom Senat am Kapitol empfangen wird, ist vor dem Tempel der Juno ein Opfer angesagt. An einer anderen Stelle des riesigen 360 Grad-Panoramas wird eine Statue des Verlierers Maxentius umgestürzt. Es wird Tag und Nacht. Vogelgezwitscher, Handwerkerlärm begleiten die aufgehende Sonne. Hufschlag und Hundegebell bringen Leben in die Stadt am Tiber. Schlanke Zypressen, ausladende Pinien und farbenfrohe Oleanderpflanzen zieren das Haupt der Welt (caput mundi). Heroische und imperiale Musik macht klar, dass hier etwas Einmaliges passiert und Weltgeschichte geschrieben wird: der Beginn der konstantinischen Wende
Die archäologisch fundierte Rekonstruktion der antiken Metropole, geschmückt mit Kunstwerken der Klassik und gefüllt mit lebendigen Gestalten, fasziniert alle Schüler. Ob der Jupitertempel, das Forum oder die Mausoleen der Herrscher Augustus und Hadrian: Diese erstaunliche öffentliche Prachtentfaltung (publica magnificentia) liebt nicht nur das römische Volk, wie Cicero feststellt, sondern vermag alle Besucher zu begeistern. Der augusteische Dichter Horaz wendet sich im Text seiner Jahrhunderthymne (carmen saeculare) der Sonne zu und spricht sie feierlich an: „O Sonne, die Leben spendet, nichts Größeres als Rom kannst du erblicken.“ Wie recht hatte er.
Photos vom einmaligen Panorama Rom 312 finden sich in der Galerie der Fachschaft Latein
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