Unsere Ausstattungsagenda 2020

Die Akademie für Lehrerbildung und Personalführung in Dillingen, die sich durchaus auch als Think Tank für die Gestaltung der Schule der Zukunft versteht, schlägt in ihrem Ausstattungsvotum vor, Analoges und Digitales so in der Schule zu verknüpfen, dass es niederschwellig nutzbar wird.

Bereits im Jahr 2015 hatte sich am Platen-Gymnasium Ansbach ein Gremium zusammengefunden, um die ideale Ausstattung für unsere Schule bis zum Jahr 2020 zu planen. Im Vergleich mit den Ideen aus Dillingen ist festzustellen, dass die Ergebnisse sehr ähnlich sind.

Das Votum der Akademie für Lehrerbildung schlägt vor:

  • analoge Tafeln im Klassenzimmer beizubehalten, um etwaige digitale Darbietungen einfach und ohne Aufwand durch Kreide oder geeignete Whiteboardmarker kommentieren und annotieren zu können
  • die Möglichkeit einer zentralen, digitalen Großbilddarstellung zu bieten, z.B. über einen Beamer
  • einen für Lehrkräfte zugänglichen Computer zu bieten, der mit dem Schulnetz und dem Internet verbunden ist
  • eine Dokumentenkamera zu Verfügung zu stellen, über welche Realia über die digitale Großbilddarstellung präsentiert werden können

All diese Elemente sind in unserer Ausstattungsagenda 2020 enthalten; wir gehen jedoch noch weiter:

  • In den Klassenzimmern arbeiten meist Lehrerinnen und Lehrer an den Pulten vor der Tafel, doch gelegentlich präsentieren auch Schülerinnen und Schüler hier ihre Arbeiten. Um allen Mitgliedern der Schulfamilie ein angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten, sind die Lehrerarbeitstische stufenlos höhenverstellbar, sodass ein ergonomisches Arbeiten im Stehen oder Sitzen bei allen Körpergrößen möglich ist.
  • Als Lehrercomputer setzen wir in den Lehrerarbeitstischen integrierte Laptops ein, damit die Lehrkräfte auch beim Arbeiten mit der digitalen Großbilddarstellung stets ihrer Klasse zugewandt sein können.

Fit für die Schule der Zukunft

Das Ausstattungsvotum aus Dillingen erwähnt explizit digitale Geräte der Schüler als wesentlichen Bestandteil einer zukunftsgerichteten Ausstattungsplanung. Auch für dieses Einsatzszenario sind wir gerüstet, denn die in den Lehrerarbeitstischen verbauten Laptops werden sukzessive mit Windows 10 bespielt, welches es über MiraCast ermöglicht, drahtlose Bild- und Tonverbindungen auch entgegenzunehmen und sie somit über die bereits vorhandene Beamer- und Tonanlage wiederzugeben. Durch die damit einhergehende Demokratisierung der Tafel bei Bedarf können Schülerinnen und Schüler leicht digitale Inhalte, die sie auf eigenen Geräten erstellt und gespeichert haben, zeigen. Kolleginnen und Kollegen, die eigene Tablets für den Unterricht nutzen, machen von diesem Verfahren bereits jetzt Gebrauch.

Weshalb keine interaktiven Whiteboards?

 Am Platen-Gymnasium Ansbach gehört es zu unserem Selbstverständnis, dass wir empirisch vorgehen und neue Ideen zur Unterrichtsgestaltung ausprobieren und evaluieren, ehe wir uns eine Meinung zu ihnen bilden. Im Dezember 2011 haben wir daher ein interaktives Whiteboard der Firma SMART, das Smart SB885ix, mit einem Ultrakurzdistanzbeamer in unserem Englisch-Fachraum D23 in Betrieb genommen. Diese Tafel kann zwischen Finger- und Stifteingaben unterscheiden und ermöglicht so ein sehr intuitives Arbeiten. Die Fokussierung auf eine Fachschaft ermöglichte es uns auch, alle Lehrerinnen und Lehrer intensiv zu schulen und so ein sehr gutes Nutzungserlebnis zu erreichen.

Die Evaluation der Tafelverwendung zeigte uns jedoch, dass die Interaktivität, die gerade in Werbebroschüren gerne mit 1-2 Schülerinnen und Schüler an der Tafel gezeigt wird, so im Unterrichtsalltag lediglich in Ausnahmesituationen umsetzbar ist. Für die Unterrichtspraxis erweisen sich die interaktiven Tafeln daher als weitgehend unnötig teure Investition. Wir sehen die Zukunft im Tablet in der Hand der Lehrkräfte, denn über dieses Gerät, welches mit dem Beamer verbunden ist, lässt sich über Handschrifteingabe ebenfalls die gewünschte Interaktivität herstellen und dabei kann sogar die direkte Kommunikationssituation zwischen Klasse und Lehrkraft aufrechterhalten werden, ohne dass sich Lehrer und Lehrerin zur Tafel drehen müssen. Erste Erfahrungen einzelner Lehrkräfte zu dieser veränderten Unterrichtsgestaltung, die es über Drahtlosverbindungen auch ermöglicht, Tafelbilder zusammen mit Schülerinnen und Schüler im Klassenverband stehend zu erarbeiten.

Daher haben wir uns entschieden, das uns zu Verfügung stehende Geld in unsere Ausstattungsagenda zu investieren, die uns pädagogisch und ökonomisch sinnvoller erscheint, als sehr teure interaktive Tafeln oder Displays in die Klassenzimmer zu hängen, ohne dass uns ein echter pädagogisch-didaktischer Mehrwert ersichtlich wäre.

Projektfortschritt

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