Schulgeschichte

Seit die 1808 gegründete Bürgerschule 1851 aus der Altstadt in ein Gebäude nahe dem eben entstehenden Bahnhof umzog, hat die Schule ihren festen Ort am Ansbacher Bahnhofplatz. Von 1926 bis 1929 wurde die seit 1877 sechsstufige Realschule um weitere drei Jahrgänge aufgestockt und führte nun als ORA (Ober-Realschule Ansbach) in neunjähriger Ausbildung bis zum Abitur. Anders als das traditionsreiche humanistische Gymnasium Carolinum forderte und förderte die ORA die Interessen und Begabungen junger Leute vor allem im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich und auf dem Feld der modernen Fremdsprachen, nicht ohne weiterhin dem Lateinischen als zweiter Fremdsprache den gebührenden Respekt zu zollen.

Das Zochaschlösschen war von 1851 bis 1945 unser Schulhaus. So sah es um 1900 vom Westende des Bahnhofplatzes her betrachtet aus.

1929 schuf der damalige Neubau den Platz für die 7., 8. und 9. Klassen der ORA. In dieser Form (mit Turnhalle rechts unten) standen dem Bau nur 16 Jahre bevor...
Nach der weitgehenden Zerstörung der ORA durch einen Bombenangriff im Februar 1945 gab es gerade an dieser Schule besonderen Anlass, den Schülern neben fachlichem Wissen und sprachlichen Fähigkeiten auch gesellschaftlich-politisches Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln.

Am 22. Februar 1945 zwischen 12.13 und 13.15 Uhr laden Bomber der US-Air-Force ihre tödliche Fracht über dem Ansbacher Bahnhof ab.
Am folgenden Tag vollendet ein zweiter Angriff zwischen 11.31 und 11.46 Uhr das Zerstörungswerk. Das Foto entstand während des zweiten Angriffs und zeigt deutlich, wie Rauch- und Staubwolken das Bahnhofsviertel einhüllen.
Helle Flächen entlang der S-förmigen Bahnlinie lassen die Schäden erahnen, die der erste Angriff bereits angerichtet hatte.
Auch von der alten ORA blieb nicht mehr viel übrig...
Offizielle Zahl der Todesopfer: 445

Vom schönen Neubau stand noch ein Teil. Er wurde bis März 1946 wiederaufgebaut. Das Zochaschlösschen hingegen war bis auf einen kleinen Rest total zerstört oder abbruchreif.
1965 wurde der 1796 in Ansbach geborene Dichter August Graf von Platen zum Namenspatron erkoren.  War die Schule bis Ende der 60er Jahre nur Knaben zugänglich, so sind am Platen-Gymnasium inzwischen längst auch Mädchen willkommen und - mindestens - ebenso erfolgreich wie ihre männlichen Mitschüler. Ab 1999 stand mit OStDin Dr.Fuchshuber-Weiß erstmals eine Frau als Schulleiterin an der Spitze, welche Anfang 2007 durch Herrn StD Jochen Heldmann abgelöst wurde.
Heute besteht die Schule aus sechs Häusern mit über 30 Klassenzimmern und Kursräumen, 16 Fachräumen, einer Doppelturnhalle und einer Außensportanlage im benachbarten Hofgarten. Die Schülerinnen und Schüler können in einer der größten zentralen Schulbüchereien Bayerns ihren Lesehunger stillen, im Multimedia-Raum an modernen Rechnern ins Internet gehen, im Fotolabor Fotos entwickeln, oder im Mikroskopierraum den ganz kleinen Dingen auf die Spur kommen.

Weitere und stets aktualisierte Details gibt es auf den Seiten unseres rührigen Vereins der Freunde des Platen-Gymnasiums e.V.

 

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