"MittsommerMadness - wo gehöre ich hin?"

Klassischer Plot aktualisiert - Die Shakespeareanische Rahmenhandlung, die Vermählung des Athener Herzogs Theseus mit der Amazonenkönigin Hippolyta, präsentiert sich in neuem Gewand….

Die Richterin Sabine Theséus (Carina Steger) will anlässlich ihrer Berufung ans Oberlandesgericht eine Gartenparty organisieren, zu der jeder von Rang und Namen eingeladen ist. Sie will sich zu diesem Anlass auch erstmalig mit ihrer Lebensgefährtin, Lavinia Hippolyta (Nina Feldner), öffentlich zeigen – wenn die Ernennung unter Dach und Fach ist. Die Party-Vorbereitungen der Rechtsanwalts­fach­angestellten und Event-Managerin Philomena Strato (Christine v. Koschitzky) werden unterbrochen, als der angesehene, aber nicht minder spießige Bürger Manuel Egéus (Maxi Schwendtner), Vater von Hermia (Annika Meyer), ins Office stürmt - mit der abenteuerlichen Idee, diesen „Sozialschmarotzer“ Lysander Wentze (Jannik Bäsmann) von seiner Tochter Hermia Egéus durch juristische Maßnahmen fernzuhalten. Was Egéus nicht ahnt: Lysander und Hermia, die wegen Marijuana-Besitzes zusammen mit Lysanders Punk-Kumpels zu Sozialarbeit verknackt wurde, riechen den Braten und planen ihre Flucht; Der Plan - ab durch den Wald ins leerstehende Haus von Lysanders Tante - wird vereitelt, da sowohl Hermia ihrer besten Freundin Helena Erneste (Verena Kronberger) davon erzählt als auch Lysander seinen Punk-Freunden Wolle (Sandra Wening), Zecke (Valentin Brendler), Ratte (Bianca Wünsch), Platte (Jasmin Pfänder) und Krätze (Alisa Willmann-Sill) -- Zu viele Köche verderben eben den Brei!

Dreh- und Angelpunkt der sich (wie auch im Original) entspinnenden Verwirrgeschichte ist eine Parkbank im nahegelegenen Wäldchen, an der sich Lysander und Hermia treffen. Dorthin folgen ihnen Helena und Demetrius Kürschner (Uli Gögelein). Helena liebt diesen Demetrius bis zur Selbstaufgabe, er sie aber nicht … was er sie deutlich spüren lässt.- Sie erhofft sich seine Gunst durch die Weitergabe der Informationen. Es kommt, wie es kommen muss: die Paare verirren sich, Zoff ist vorprogrammiert…

Im Wald herrscht – für die Menschen unentdeckt -- bereits geschäftiges Treiben, denn die Feenherrscher Oberon (Konstantin Wüstner) und Titania (Maria Kovtun) haben sich deftig zerkracht: Oberon darf wegen seiner außerehelichen Eskapaden nicht mehr ins Ehebett! Die Elfen Bohnenblüte (Helene Goth), Motte (Eva-Marie Seidel), Spinnweb (Katharina Thoma), Sternschnuppe (Rona Schwemmer) und Senfsamen (Maria Kasakov) wie die Puck-Zwillinge (Anne Heich, Nina Lischke) wünschen sich die Beilegung des Streits, doch die scheint nicht in Sicht. Nach einem ersten Showdown zwischen den mächtigen Waldgeistern belauscht der aufgewühlte Oberon eine hässliche Szene zwischen Helena und Demetrius, das Mädchen tut ihm leid. Er erinnert sich an eine pflanzliche Droge („love in idleness“, einen Liebestrank) und beauftragt die Pucks mit deren Beschaffung. Dem „attraktiven jungen Mann im Wald“, so die unscharfe Anweisung, soll davon in die Augen geträufelt werden. Und wenn Puck schon dabei ist, warum sich nicht auch gleich an der stolzen Titania rächen? Gesagt getan, nur leider erwischt Puck mit dem Pflanzensaft anstatt Demetrius Lysander, der Hermia glatt abserviert und fortan Helena nachläuft. Puck und Oberon versuchen das Missgeschick zu korrigieren, so bekommt auch Demetrius ein paar Tropfen ab. Ergebnis: zwei Männer, die Helena hinterherlaufen, eine Helena, die alles für Verrat hält, und eine Hermia, die die Welt nicht mehr versteht.

Auch für Titania ist diese Nacht nicht die beste: Bei unserer Parkbank probt heimlich – man könnte ja die Top-Idee klauen - eine Laien-Handwerker-Schauspielgruppe unter der Regie des selbsternannten Intendanten Peter Squenz (Karan Singh) die Tragödie „Pyramus und Thisbe“ für das Rahmenprogramm beim Event der Richterin. Die mindertalentierte, aber nicht minder enthusiastische Truppe, bestehend aus Schnock (aka Löwe, Melanie Bücherl), Schnauz (aka Mond, Sophie Ratka) und Schlucker (aka Wand, Micha Gögelein) sorgt für allerlei Unterhaltung im Hain. Die beiden exzentrischen Handwerker Klaus Zettel (aka Pyramus, Jonas Volland) und Franz Flaut (aka Thisbe, Thilo Conrad) battlen sich um den Platz im Rampenlicht, was Puck auf eine weitere Idee bringt: Warum nicht Zettel in einen Esel verwandeln und ihn auf die intoxikierte Titania loslassen? So kommt Titania zum Esel im Ehebett, fleißig gefilmt von Puck. Im Wald treffen sich aber auch die Punks aus Lysanders WG, die ihre Sozialstunden ableisten. Vor allem aber können sie an ihrem Treffpunkt, der Parkbank, in Ruhe kiffen und saufen. Doch chillig verläuft der Abend nicht: Platte hat nämlich „Scheiße gebaut“ und die Richterin mit Fotos erpresst. Übergabeort der 2000€: der Abfalleimer neben der Parkbank….Im Wäldchen geht es zu wie im Taubenschlag und Oberon reagiert verstimmt; er drängt Puck dazu, die Verwirrungen aufzulösen. Bei der Gartenparty der Richterin kommt endlich das Handwerkerstück zur Aufführung…

Technik: Andreas Ridder, Johann Grillenbeck, Lorenz Bauer, Patrick Höllmann, Tobias Lengfeld, Maxi Schwendtner

Kostümdesign     und –fertigung: Helene Goth, Carina Steger, Barbara und Nina Lischke, Regina Kland

Maske (Design)   Helene Goth, Thilo Conrad, Vivien Nguyen, Bianca Nowakowski, Steffi Stierhof, Judith Kratzel, Regina Kland

Regieassistenz: Micha Gögelein, Anne Bayer (Theaterpädagogische Praktikantin)

Regie: Julia Arnold, Regina Kland, Judith Kratzel

 

Bildergalerie

Spielzeit 2015/2016

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Wir in der Presse

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