"Die Sieben Raben" - ein Junggesellinnenabschied

Unsere erste Buchung : Die Raben beim Junggesellinnenabschied in Würzburg

Ein Stationentheater im Freien installieren? Nachts? Öffentlich? Das hörte sich zunächst komplett verrückt an - genau richtig also für die AG Schulspiel. Als wir dann auch noch für einen Junggesellinnenabschied gebucht wurden (Vergütung der Fahrt und kleine Spende), waren die Theaterkids nicht mehr zu bremsen. In Würzburg, genauer gesagt im Landesgartenschaupark von 1990, versteckten sich Raben, Mädchen, der strenge Vater, Zauberwesen und Himmelsgestirne, während die 15 jungen Damen in völliger Dunkelheit und Nieselregen von Station zu Station wanderten und sich verzaubern und ein wenig erschrecken ließen. An jeder Station erfuhren sie einen Teil der Geschichte des Mädchens, das seine in Raben verwandelten Brüder befreien will. Da das Konzept nun schon bei der Lesenacht am Platen und beim JGA erprobt war, bauten wird es aus, und die feste Produktion der SOKO Rabenbrüder entstand.

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„Die sieben Raben“ ist ein Märchen der Brüder Grimm und gehört zum Märchentyp »Schwester befreit ihre in Vögel verwandelten Brüder, der in zahlreichen Fassungen in europäischen Märchensammlungen verbreitet ist. Grundelemente sind stets die Verwandlung der Brüder und die über Jahre andauernde Suche der Schwester. So auch hier … Ein Ehepaar, das schon sieben Söhne hat, bekommt endlich das lang ersehnte Mädchen. Doch leider ist das Kind so schwach und kränklich, dass die Eltern schon fürchten, es könnte vor der Taufe sterben. Deshalb schickt der Vater den ältesten Sohn zum Brunnen, um Taufwasser für eine Nottaufe zu holen — die anderen laufen natürlich hinterher, und es gibt das übliche Drängeln und Schubsen. Dabei fällt der Krug in den Brunnen. Die Jungen trauen sich nicht heim, während der Vater in immer größerer Sorge um die kleine Tochter auf sie wartet. In seiner Angst flucht er: »Ich wollte, daß die Jungen alle zu Raben würden!« Kaum ausgesprochen wird die Verwünschung Wirklichkeit. In Raben verwandelt fliegen die Brüder davon. Die betrübten Eltern trösten sich mit dem einzig verbliebenen Kind, ihrer Tochter, die wider Erwarten gedeiht und mit jedem Tag schöner wird. Sie wächst auf in dem Glauben, keine Geschwister zu haben, doch irgendwann erfährt sie durch das Gerede der Leute, dass sie sieben ältere Brüder hat. Und auch, dass angeblich sie die Schuld an deren Unglück trägt. Das Mädchen findet nach dieser Offenbarung keine Ruhe mehr. Getrieben von dem Gedanken, die Brüder erlösen zu müssen, macht sie sich auf den Weg sie zu finden, koste es was es wolle. Als Andenken an ihre Eltern nimmt sie einen Ring mit auf die Reise. Immer weiter geht sie, bis ans Ende der Welt. Bis zur Sonne, die so heiß ist, dass sie ihre Kinder verbrennt. Bis zum Mond, der ein Menschenfresser ist. Bis zu den Sternen, die freundlich zu ihr sind. Besonders der Morgenstern, der ihr verrät, dass sich ihre Brüder im Glasberg befinden, und ihr ein Knöchelchen gibt, dass sie braucht, um den Glasberg aufzuschließen. Als das Mädchen den Glasberg gefunden hat, muss sie feststellen, dass sie den Schlüssel verloren hat.…

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