Schüler machen China unsicher

Am Samstag, den 15. April ging die Reise los. Dank der sechsstündigen Zeitverschiebung kamen wir allesamt hundemüde in Shanghai an. Allerdings war die Reisemüdigkeit nicht von langer Dauer, als wir aus dem Fenter des Busses zum ersten Mal die Großstadt Shanghai sahen. Bevor wir ins Hotel gebracht wurden, fuhren wir mit dem Transrapid, einem Hochgeschwindigkeitszug, der bis zu 431 km/h schaffte. Anschließend teilten wir uns in drei Gruppen auf, die erste fuhr mit dem Aufzug auf das höchste, die zweite Gruppe auf das zweithöchste Hochhaus, den Shanghaitower und den Jin Mao Tower. Die dritte Gruppe erkundete auf eigene Faust die nähere Umgebung. Nach einem leckeren, natürlich chinesischen Abendessen fielen die meisten von uns am Abend dann in ihre Betten im Hotel.

Am nächsten Tag stand zuerst einmal ein chinesisches Museum auf unserem Tagesplan, am Nachmittag besichtigten wir eine Seidenfabrik, wo uns erklärt wurde, wie Seide überhaupt hergestellt wird. Einige von uns kauften sich am Schluss dieses Besuches sogar ein Seidenkissen als Andenken. Der folgende Tag war einer der spannendsten, nicht, weil wir auf der Fahrt nach Jingjiang, der Partnerstadt von Ansbach ein wunderschönes Wasserdorf besuchten, sondern weil wir am Abend zum ersten Mal auf unsere Gastfamilien trafen. Jeder einzelne von uns wurde mit einem gigantischen Blumenstrauß willkommen geheißen, bevor wir mit  Austauschpartnern und Gasteltern in unser vorrübergehendes Zuhause fuhren. Als wir uns am Morgen darauf in unserer Partnerschule wieder trafen, hatte jeder natürlich viel zu erzählen. Ein allgemeines Jammern gab es über die Betten der Chinesen, da die meisten von uns auf wörtlich „einem Brett mit 2 cm dicker Matratze drauf“ schlafen durften. Das Programm dieses Tages war sehr entspannt, wir besuchten lediglich einen Park und sahen uns dann erst einmal die Partnerschule genauer an. Und da gab es wirklich viel zu sehen! Abgesehen von ihrer Größe hatte die Schule uns u.a. ein Kino, einen Garten und ein Teleskop voraus. In der Musikstunde haben wir chinesisches Tanzen gelernt und in der Sportstunde gab es erst einmal eine Bolognese mit sowohl chinesischen als auch deutschen Schülern, bevor das große Tauziehen anstand. In beiden Runden gewannen die Deutschen, was auch an Herrn Binders tatkräftigem Einsatz liegen mag.

Die chinesische MauerDie nächsten Tage verbrachten wir hauptsächlich in nahegelegenen Städten, die für Chinesen Dörfer und für uns Deutsche Großstädte waren. Wir besuchten einen Tempel und eine Teekännchenfabrik und dann war das Wochende da, das wir mit unseren Gastfamilien verbrachten. Der Höhepunkt dieses Wochenendes war zweifellos das große Fußballspiel zwischen dem deutschen und dem chinesischen Team. Zum Glück nahmen unsere neuen chinesischen Freunde uns nicht übel dass unser Team das ihre mit 8 zu 0 klar besiegte. Nach dem Wochenende besichtigten wir die große Werft von Jingjiang und vor dem Abschlussabend zeigte unser Reiseführer uns noch ein fränkisches Restaurant in der Innerstadt von Wuxi. Keiner von uns hatte zuvor Chinesinnen im Dirndl gesehen! Bei der Abschlussparty am Abend des 25.04. hatten  sowohl Chinesen als auch Deutsche musikalische Darbietungen auf Lager, sodass dies ein entspannter, freundschaftlicher Abend wurde, der ganz im Gegensatz zum Abschiedsschmerz am nächsten Morgen stand. Bevor wir abfuhren, wurden noch letzte Handynummern und Umarmungen ausgetauscht und dann war unsere Zeit in Jingjiang auch schon wieder vorüber.

Allerdings begann nach der Zugfahrt mit einem ICE das nächste Abenteuer in Peking, chinesisch Beijing. Über nur zwei Tage verteilt waren wir auf der Chinesischen Mauer, im Olympiazentum, auf dem Platz des himmlischen Friedens und in der verbotenen Stadt. Als wir am 28.04. um zwei Uhr nachts wieder in Richtung Heimat abflogen, hatte keiner von uns das Gefühl, dass die zwei Wochen schon wieder um waren. Rückblickend hat jeder aus dieser Zeit wertvolle Erfahrungen mitgenommen und neue Eindrücke gewonnen und wir alle freuen uns schon auf die Zeit, wenn die Chinesen kurz vor Schuljahresende zu uns kommen!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an unsere Begleitlehrkräfte: die Hämmerles und Herrn Binder vom Feuchtwanger Gymnasium, sowie unsere Reiseleiter Claudia Gross-Vili und Wei Zhang. Wir wünschen allen künftigen Chinareisenden genauso viel Spaß, wie wir ihn hatten!

Von Linda Hildenbrand und Jasmin Pfänder

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